Es war ein großer Tag für unsere Schule: Am Dienstag, den 26.02. haben wir unseren neuen alten Steinway-Flügel eingeweiht. In der voll besetzten Aula folgten die Schüler aufmerksam und auch etwas stolz dem etwa einstündigem Festival für den 1940 hergestellten Steinway, der mehr als die Hälfte der Schulgeschichte mitgetragen hat. Was man ihm auch ansah, wie der eindrucksvolle Bildvortrag von Klavierbaumeister Martin Schröder zeigte.
Er erläuterte, wie das Instrument in etwa 170 Arbeitsstunden in einen Neuzustand gebracht wurde. Beim Blick ins Innere ging es aber nicht nur um edle Hölzer und ausgefeilte Mechanik. “Ich weiß, dass jedes Instrument eine Seele hat”, sagte Schröder.
Diese Seele frei zu legen und daraus ein Zauber für das Publikum zu erzeugen, sei das Glück des Pianisten, sagte der Intendant des Klavier-Festivals Ruhr Franz Xaver Ohnesorg. “Musik hilft, ein bisschen besser durch´s Leben zu kommen”, gab er unseren jungen Zuhörern auf den Weg.
20.000 Euro hat die Renovierung des Instrumentes gekostet, für das man neu 105.000€ hinblättern muss. “Altes und Neues sind im Instrument gelungen vereint worden”, sagte der Vorstandsvorsitzende Gisbert Rühl. “Wichtig für unser Gymnasium und Marxloh” sei dieser Flügel, sagte Schulleiter Holger Rinn. “Es gibt so etwas wie Hochkultur in Marxloh.” Und beim Musiklehrer Christian Streich habe das Instrument “totale Freude” ausgelöst. Er wurde dann auch von den Schülern am meisten gefeiert, als er zu Préludes von Rachmaninoff und Messiaen in die wieder glänzenden Tasten griff. “Ich spiele den Flügel seit 12 Jahren, jetzt klingt er tausendmal schöner”, so der Lehrer.
Als erste hatte schon Evelina Wagner einen Walzer von Tschaikowski gespielt. Die zwölfjährige Schülerin der Klasse 7a und ihr Bruder Elwin waren unsere kessen Moderatoren des Festakts, der auch musikalisch alles andere als angestaubt war, stand doch Musik des 20. und 21. Jahrhunderts auf dem Programm. “Chapeau!”, kommentierte Elwin das Vorspiel von Christian Streich. Lobende Worte fand er auch für den jungen Pianisten Lorenzo Soulès, der mit “Iberia” von Isaac Albéniz den Flügel noch einmal ganz anderes zum Klingen brachte.
Schließlich gaben unsere Fünftklässler noch einen Einblick in das laufende Education-Projekt, das wieder beim Klavier-Festival Ruhr aufgeführt wird. Die Choreographie wird diesmal zu Stücken des noch lebenden Komponisten George Benjamin entwickelt. Für die wird der von Lorenzo Soulès gespielte Flügel eben auch gebraucht.