Keine Mottowoche, kein letzter Schultag, keine Abi-Party. Unter Corona war das alles nicht möglich. Wie man den frisch gebackenen Abiturienten, dennoch eine feierliche Zeugnisübergabe ermögliche kann, darin bestand die Herausforderung.
Ein großer Fahrzeugkran stand auf dem Schulhof und hielt einen riesigen Fallschirm über die mit Sicherheitsabstand platzierten Stühle. Der blaue Teppich war in der Mitte ausgerollt, Luftballons in den Schulfarben schmückten den Schulhof, und eine kleine Bühne inklusive Tontechnik aus der Aula rundeten das Gesamtbild ab.
„Die Schüler haben die ganze Zeit geschuftet,“ berichtete die Beratungslehrerin der Abiturienten, Ilka Malmström, die zusammen mit Carsten Peters die Organisation der Veranstaltung übernommen hat. „Wir hatten nur drei Tage Zeit.“ Bis zuletzt war unklar, ob die Zeugnisverleihung unter diesen Bedingungen stattfinden kann. „Wir hatten schon Angst, dass die Schulleitung die Zeugnisse nur durch das offene Fenster überreichen darf,“ gestand Schulleiter Holger Rinn in seiner Rede an die versammelten Abiturientinnen und Abiturienten, die Lehrerinnen und Lehrern, den Zuschauern auf dem Balkonen rings herum und die Eltern an den heimischen Bildschirmen. Denn die gesamte Veranstaltung wurde live ins Internet übertragen. Nicht das gleiche, wie selbst dabei zu sein, wenn die eigenen Kinder ihre Abiturzeugnisse verliehen bekommen, aber stolz waren die Eltern sicherlich trotzdem. Zukunftsweisend auch, wenn man bedenkt, dass das Elly mit dem MINT-Schwerpunkt bald auch an das städtische Glasfasernetz angeschlossen werden soll. Obwohl Technik als Schulfach dieses Jahr zum ersten Mal angeboten wird, baute die Technik-AG die Bühnentechnik im Vorfeld der Veranstaltung routiniert alleine auf.
Aber nicht nur die technischen Begabungen werden hier gefördert: So spielte auch die Elly-Big-Band und eine Abiturientin sang mit ihrer Schwester, auch Schülerin am Elly, im Duett.
Obwohl das Abitur dieses Jahr unter erschwerten Bedingungen stattfand, erreichten 14 Schülerinnen und Schüler einen Notendurchschnitt mit einer eins vor dem Komma und zwei Schüler konnten sich über ein Abiturschnitt von 1,0 freuen. „Ich will an der TU in München Mathe studieren,“ erzählt einer der beiden Stufenbesten stolz.
Diese ganz besondere Abiturverleihung wird in einer Zeit, in der die sozialen Kontakte in der Schule leider allzuoft auf der Strecke bleiben mussten, nicht nur den Abiturientinnen und Abiturienten noch lange in Erinnerung bleiben.